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LANZAROTE – FUERTEVENTURA – GRAN CANARIA
(Oktober 2009 – Februar 2010)
Angekommen
Endlich wieder Vogelgezwitscher. Endlich wieder mehr Grün. Geheimnisvolle Hintergässchen, belebte Uferpromenade mit künstlerischen Boden-Ornamenten, verlockender Sandstrand, rauhe Felswände, Treppauf, Treppab, die Wangen von Pfefferbäumen gekitzelt, üppig die Bougain Villeas in all den Gärten und an den öffentlichen Plätzen, Kontainerschiffe, Schwimmende Hotels (Kreuzschiffe), Sportboote, Schiffshorne, Autohupen, Tapas, Pescadores, Pizza, Pastelerias, Heladerias und vieles mehr. Herz – freu dich! Nun sind wir da – Gran Canaria! Las Palmas, die Hauptstadt dieser Insel. Da werden wir für die nächsten 2 Monate, d.h. bis Ende April 2010 bleiben.
Eine gute Gelegenheit uns zu besuchen für Leute, die nicht grosse Lust zum Segeln verspüren, die gerne diese interessante Stadt und deren Umgebung oder auch die Insel entdecken möchten. Diese Insel bietet eine Fülle landschaftlicher Formen.
Die Flugreise hierher ist auch nicht allzuweit.
A.Steiger B.Etter
SY MARIPOSA(Basilea) – IN TRANSIT
Pantalan R 16
Darsena Deportiva
c/Joaquin Blanco Torrent s/n
35005 Las Palmas (Gran Canaria)
Lanzarote, Schiffsarbeiten
Viel Zeit ist seit dem letzten Zwischenbericht vergangen. Gut, haben wir viel Zeit auf unsere Reise mitgebracht. Gut, haben wir in Gibraltar schon entschieden, die Reise in die Karibik um ein Jahr zu verschieben und uns nicht unnötig zu stressen. Das war weise, dachten wir doch, dass unser neuer Geräteträger innert 1 Monat fertig installiert das Schiffsheck zieren würde. Aber wir wurden auf Geduld getestet. Von Auftragsbeginn bis zur definitiven Fertigstellung verstrichen 2 ½ Monate. Aber jetzt sind wir wirklich glücklich damit. Die Solarzellen und der Windgenerator wurden von Bernhard und seiner Assistentin Annemarie verkabelt und angeschlossen und wir freuen uns, wie viel Strom diese Quellen erzeugen.
Nun sind noch technische Hürden mit dem Wassermacher zu nehmen um einen weiteren wichtigen Schritt ins autarke Leben zu tun. Ja, ja, dieses Leben in die „Unabhängigkeit“ muss verdient werden!
Wir hatten und werden weiterhin auch noch viele technische „Knacknüsse“ zu bewältigen haben. Die Problemstellungen auf einem Schiff sind so anders, als sie sich zu Hause am und im Trockenen stellen.
- Alles korrodiert in Kürze (salzhaltige Luft und Wasser)
- Im Schiff arbeiten wir mit 12 Volt-Strom, können den aber auch zu 220 Volt wandeln. Kaum sind wir in einer Marina (Hafen für Sportschifffahrt) mit Stromanschluss am Steg, können wir 220 Volt Wechselstrom beziehen und im Schiff verwenden. So wird die Verkabelung von Geräten und Anschlüsse etwas komplizierter. Für Nicht-Elektriker ist allein schon der Anblick dieser vielen Kabel-Durchgänge und die Schalttafel eine schiere Überforderung.
- Wer in einem Segelschiff leben möchte, sollte sich möglichst einer Schlange gleich bewegen können. Die Arbeitsplätze für Reparaturen und Installationen sind eng, eng, eng! Da greifst du zu Hilfsmittel wie Spiegel und Haken und Seile und Drähte um an die Stellen ranzukommen.
- Und musst du auf Deck etwas Installieren, fällt dir doch bestimmt DAS Schräubchen ins Wasser und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Und wenn du auf Lanzarote DAS Schräubchen kaufen möchtest, verbringst du Stunden, bis du auf das entsprechende Geschäft stösst.
Hafenleben
Nebst all den Arbeiten in Lanzarote haben wir bewusst auch immer wieder „Geniesserpausen“ eingelegt.
- Wir fanden Zeit füreinander oder jeder für sich selbst
- Zeit für Fotosafaris
- Wir genossen Ausflüge per Velo oder zu Fuss in die karge und doch farbige Natur
- Wann immer die Temperaturen es erlaubten, bewegten wir uns gerne im Meer
- Die Bordküche oder das Essen auswärts testen wir täglich und beides ist gefährlich gut
- Wir haben auch bewusst der Freude Raum gelassen für schöne Momente und intensive Kontakte. Diese Kontakte waren und sind immer sehr bunt. Darunter befinden sich vor allem Stegnachbarn aus verschiedensten Ländern und Einheimische. Und diese Kontakte machen eigentlich auch das „Salz und der Pfeffer“ der Reise aus. Da erlebst du so ziemlich Erstaunliches:
- Da kommen wir eines Tages vom Einkaufen zurück aufs Schiff und bemerken, dass unser Nachbarplatz in der Zwischenzeit neu besetzt wurde. Schweizerflagge! Ja, und sie sprechen beide Schweizerdeutsch. Wenig später in der Wäscherei, wieder Schweizer, diesmal mit zwei Kleinkindern. Junge Leute, die die grosse, weite Welt entdecken möchten und nun schon die karibische Sonne und die Musikrhythmen auf sich einwirken lassen. Mit diesen sympathischen Menschen haben wir mehrere interessante, spannende und freundschaftliche Stunden verbracht. Durch gegenseitige Einladungen oder gemeinsamen Essen auswärts oder durch technische Gespräche lernten wir einander etwas näher kennen. Schön, wenn wir ihnen wieder irgendwo auf dieser Welt begegnen.
- Eines sonnigen Morgens wird auf Deck unsere Bettdecke an die Wäscheleine gehängt. Da rufts auf Hochdeutsch von der anderen Seite rüber: „Schöne
Bettwäsche!“ Ein Langzeitsegler-Paar aus Deutschland. Von den reichhaltigen Seglererfahrungen des Skippers (Segelschiffkapitän) konnten wir viel profitieren und wenn immer wir Fragen hatten, durften wir uns an ihn wenden. Nun sind sie nach Gomera weitergezogen. Glücklicherweise vergassen sie ihr klappbares Fahrrad mitzunehmen und dachten netterweise an uns, dass wir dieses vielleicht gut gebrauchen könnten. So schickten sie ganz spontan per Post ihren Veloschlüssel, weil dieses abgesperrt im Ständer der Marina stand. Dieses Angebot liessen wir uns gerne geschehen, nutzen es und bestimmt findet das Fahrrad in den nächsten Monaten den Weg zu den Besitzern zurück. - Ein gelbes, unbewohntes Schiff am selben Steg fiel uns schon länger durch seinen individuellen Bau auf. Plötzlich stieg ein älterer Herr über die Reling auf das Schiff. Beim Vorbeigehen grüssten wir auf französisch, da seine Flagge eine belgische ist. Hocherfreut grüsste er zurück: „enfin quelqu’un qui parle français!“ Depuis ce jour on a beaucoup parlé français. Er spricht nur diese Sprache, ist seit ca. 10 Jahren auf den Weltmeeren zu Hause und hat sein Schiff während 22 Jahren selber gebaut. Chapeau! Das brauchte Durchhaltevermögen. Und wer Udo Jürgens Song kennt: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an…“, der wird diese Worte überdenken müssen. Dieser Mann ist 84 Jahre „jung“ – wirklich- jung geblieben, agil und völlig fit im Denken. Dieser Mann, wir fassten es kaum und bekamen beinahe Herzflattern, kletterte eines Tages ungesichert den Mast hoch, um dort etwas zu montieren. Und noch weniger fassten wir es, als er unten wieder ankam, so als wäre das ein Sonntagsspaziergang gewesen. Nun, wir hatten durch gegenseitige Einladungen zum Essen auf dem Schiff Gelegenheit, einander näher kennen zu lernen. So kennen wir auch seinen Wunsch, eines Tages noch in die Südsee zu segeln. Bis vor Kurzem konnte seine Frau mitsegeln. Nun ist es ihr aus gesundheitlichen Gründen und altershalber nicht mehr möglich und so suchen sie nach neuen Möglichkeiten. Wir sind wirklich tief beeindruckt. Fast etwas wehmütig verabschiedeten wir uns von ihm in Lanzarote. Aber ein witziger Zufall wollte, dass wir hier in Gran Canaria wieder am selben Steg liegen! Das Wiedersehen fiel entsprechend aus.
- Und dann stiessen wir noch auf eine kubanische Ärztin und ihren Mann. Durch die vielen Arzttermine für Annemarie’s Behandlung einer Diskushernie, die sie zu Beginn der Reise mitschleppte, entstand eine freundschaftliche und persönliche Beziehung. Auch von diesen beiden jungen Leuten erfuhren wir bei gemeinsamen Nachtessen allerlei über ihr Leben in Kuba und ihrem neuen Lebensabschnitt hier auf den Kanaren.
- Vis-à-vis von unserem Schiff lag eine Charteryacht. Immer mal wieder neue Leute darauf. So auch eines Abends, als wir von einem Ausflug nach Hause kamen. Sofort bemerkten wir, dass wir auf Schweizerdeutsch grüssen konnten. Ein paar Worte wurden gewechselt und dann ging jeder seiner Wege. Doch immer wieder beschlich uns beide das Gefühl, diesen Mann zu kennen. Von einem Weiterbildungskurs für die Schifffahrt etwa? Als Referent? Woher bloss? Anderntags sprachen wir miteinander etwas mehr als ein paar Worte und erst beim gegenseitigen Vorstellen fanden wir heraus, dass es sich um einen berühmten Schweizer Politiker mit Frau handelte. Er war so ganz anders als von den Medien vermittelt. Beide sehr freundliche, spontane und unkomplizierte Leute. Vor ihrem Rückflug „sponserten“ sie uns reichhaltig mit allerlei Nahrungsmittel und Anderem, was sie nicht mit nach Hause nehmen konnten. Dieses Angebot nahmen wir gerne an.
MARIPOSA wurde langsam ungeduldig. Wir auch. Das halten wir alle nicht mehr länger aus, immer nur an den Leinen zu liegen! Deshalb hiess es in der ersten Februar-Woche: Leinen los und ab in die Ferien. Und das, obwohl sich Lanzarote fast wie durch ein Wunder der seltenen, aber üppig ausgefallenen Niederschläge wegen, ein grünliches Kleid überzog.
Lobos
Die erste Nacht verbrachten wir am Anker in einer Bucht im Süden der winzigen Insel Lobos (Wolfsinsel). Wir blieben nachts wach, um dem Heulen der Wölfe zu lauschen. Doch da war nichts.
Fuerteventura
Anderntags segelten wir ein Stück südlicher der Ostküste von Fuerteventura entlang und manövrierten unser Schiff an einer grossflächigen Untiefe vorbei in den kleinen, touristischen Hafen Castillo. Gut vertäut konnten wir MARIPOSA allein lassen und uns am nächsten Tag in ein Mietauto setzen. Entdeckung des Hinterlandes der Insel. Ab von den Touristenpfaden. Das hat sich gelohnt, konnten wir doch einen hauchdünnen Einblick bekommen, wie die freundliche und auch hier hilfsbereite Bevölkerung auf so einem kargen Fleck Erde lebt. Die Insel strotzt vor Trockenheit und Ödland. Im Norden und Süden Sanddünen. Im Mittelland baumlose Hügel und karge Berge.
Uns zog es weiter südwärts in eine der raren Buchten in dieser Inselwelt. Pozo Negro, schwarzer Felsen auf der einen, rötlich-brauner auf der andern Seite der Bucht und dazwischen dunkler Sandstrand mit ein paar Fischerhäuschen und zwei kleinen Fisch-Beizchen. Der Fisch von Kennern und Könnern gegrillt – eben Fischersleute. Wunderbar schmeckte der. Gut, hatten wir dem Körper Kraftnahrung zukommen lassen. Kurz nach dem Essen die Bewährungsprobe: Bernhard an der Winsch kurbelt Annemarie den Mast hoch. Sie hat dummerweise den Ankerball mit einem zu dünnen Schnürchen am Fall (ein langes Seil mit dem man das Segel hochziehen kann) befestigt. Durch den aufkommend starken Wind konnte es reissen und der Ankerball schleuderte am Fall auf halber Masthöhe umher, verhedderte sich in den Wanten. Ach, das war ein Anblick! Nun, wir sind ja sportlich. Das ganze Unglück konnten wir wieder gut in Ordnung bringen, abgesehen von ein paar blauen Stellen an verschiedenen Körperteilen, die halt bei „reiferen“ Frauen länger brauchen, bis sie wieder verschwinden.
Die Insel zieht sich in die Länge. Also weiter, weiter und immer südwärts. Nächster Stopp: In die Ankerbucht neben dem Hafen Gran Tarajal. Hier sollen, laut Revierführer, immer wieder mal Flüchtlingsboote von der Nordwestküste Afrikas stranden. Wir begegneten aber keinem. Diese Bucht nutzten wir für eine Nacht in windgeschützter Umgebung.
Frühmorgens lichteten wir den Anker um bis in den Südzipfel der Insel, nach Morro Jable zu reisen. An einem Steg ohne Strom und Wasser, ohne Beleuchtung, nur ein paar einheimische Fischerboote, konnten wir dort festmachen. Dieses wurde eindeutig zu unserem billigsten Hafenplatz (7 Euros pro Nacht). Da waren wir dann schon sehr froh um unsere neuen Stromquellen und auch um genügend Duschwasser im Tank und die bordeigene Dusche. Einen Tag lang bewegten wir uns vom Hafen weg nach Jandía, einer touristischen Hochburg. Trotz Tourismus, die Altstadt neben dem Hafen war ein Ausflug wert.
Dunkelheit. 0130 Uhr: Leinen los und ab, Richtung Süden von Gran Canaria. Nach knapp 15 Stunden erreichten wir den Hafen Pasito Blanco. Eine in „den Pampas“ gelegenen Marina. Klein aber fein. Wir waren sehr froh, einen Platz bekommen zu haben, fegte doch über die ganze kanarische Inselwelt ein paar Tage später ein starker Sturm und verwüstete vielerorts Hafenanlagen, Strassen und Gebäude. Wir blieben jedoch verschont, obschon es ganz ordentlich im Schiff schüttelte. Dieses war der 3. Sturm den wir hier in den Kanaren erlebten. Doch dank unserer guten Wetterbeobachtung waren wir immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die einheimische Bevölkerung klagt, dass sie seit Jahren nicht mehr einen so stürmischen Winter erlebt haben. Doch eine einheimische Meteorologin machte auch darauf aufmerksam, dass das meteorol. Langzeitgedächtnis der Menschen eher kurz ist. Wer die Ältesten der Kanaren-Inseln befrage, der würde zu hören bekommen, dass auch sie schon solch harte Zeiten durchmachten. Pasito Blanco verliessen wir, sobald die Sturmfront vorbei war.
Durch hohe Wellen pflügte unser Schiff ca. 2 Stunden lang bis wir in Puerto Mogàn einlaufen konnten. Der letzte Hafenplatz, der noch zu ergattern war, grauenhaft. Die Dünung drückte mit ihren Wellen in den Hafen hinein. Wir an der äussersten Stelle der Hafenmole und entsprechend mit unglaublich viel Schiffsbewegung beschenkt. Das war teilweise unruhiger als am Anker. Doch Puerto Mogàn darf nicht ausgelassen werden. Das schmucke Fischerstädtchen am Hügel bis hoch über dem Hafen thronend. Dann per Bus 4 km landeinwärts ins Dorf Mogàn. Ein Dorf mit altem Häuserbestand. Von dort aus hielt uns nichts mehr zurück, eine 3-stündige Wanderung über einen Bergsattel unter die Füsse zu nehmen. Eine fantastische Bergwelt – ja wir sind und bleiben Schweizer!
Dann kam eine schwachwindige Periode auf uns zu. Die nutzten wir gerne, um die West-, Nordwest- und Nordküste kennen zu lernen. Diese Küsten sind bei allen Kanaren-Inseln die interessantesten was die Natur anbelangt. Doch sind sie auch bei Starkwinden eher gefährlich wegen auflandigem Wind und sehr hohen Wellen. Zudem entstehen zwischen 2 Inseln immer Wind-Düseneffekte der Topografie wegen. Ankerbuchten gibt es keine vernünftige. Die einzige, die wir fanden war im Vorhafen von Nieves, einem kleinen Fischerhafen und einer Anlegestelle für die Fährverbindung nach Teneriffa. Und dort auch nur Platz für ca. 2 Yachten unserer Grösse. Auch Häfen gibt es nicht auf dieser Seite. Also muss sehr ruhiges Wetter abgewartet werden, um eine solche Reise zu geniessen. Dies gelang uns gut und so sind wir auf diesem Weg hierher nach Las Palmas gesegelt. Hier bleiben wir nun bis ca. Mitte Mai, werden weitere Installationen am Schiff vornehmen. So können wir dann gut ausgerüstet an der Atlantik-Überquerung mit dem ARC (Atlantic Rally for Cruisers) am 21. November dieses Jahres teilnehmen.
Kanaren in Kürze
Geologie:
Die Kanaren sind alle vulkanischen Ursprungs. Sie sind vor etwa 3 bis 12 Millionen Jahren entstanden. Im 18. Jahrhundert fand ein letzter Ausbruch im südwestlichen Teil von Lanzarote statt. 1971 auf La Palma.
Geschichte:
Bis ins 15. Jahrhundert waren die Kanaren von den Guanchen bewohnt. Durch die spanische Eroberung wurde der grösste Teil der Urbevölkerung und deren Kultur vernichtet.
Klima:
Man unterscheidet zwischen einer eher trockenen Sommerzeit und einem feuchten Winter. Wegen dem Golfstrom und den vorherschenden nordost-Winden ist es das ganze Jahr angenehm frühlingshaft.
Flora:
Trockene nordöstliche Inseln mit ausgedehnter Flechtenvegetation bis Regenwald in Gomera. Der Norden ist auf allen Inseln feuchter. Hoher Anteil endemischer Pflanzen.
Fauna:
Auf Lanzarote haben wir wenige Tiere gesehen. Auf den Kanaren leben hauptsächlich Reptilien und Vögel.
Herzlich grüssen Euch
REISEBERICHT GRAN CANARIA – TENERIFE
Wiedersehen
Las Palmas de Gran Canaria: Es ist wie Heimkommen. Nach Stunden auf See, manövrierst du dein Schiff an den Steg einer neuen Marina und stellst fest, daß da dir wohlvertraute Boote liegen, welche schon am selben Steg in Lanzarote vertäut waren.
Entsprechend herzlich fällt das Wiedersehen mit Guy, dem 84 jährigen Franzosen und mit Michele, dem Venezianer, aus. 2 Monate später begrüßen wir das schweiz. Paar Lilian & Hanspeter, welchem wir im vergangenen Herbst an der span. Südküste begegneten.
Es bleibt nicht bei diesen Bekannt- und Freundschaften. An solch einem belebten Steg wie hier in Las Palmas, wo viele Langzeitsegler leben, gibt es schnell Kontakt. Alle 5 Meter wechselst du die Sprache von Französisch auf Englisch, von Deutsch auf Spanisch. So ganz beiläufig und spielerisch erhöht sich dein Fremdsprachenwortschatz. Auf den Schiffen rundherum wird emsig gehämmert, geschliffen, gemalt. Auch wir lassen uns anstecken.
- Wir ziehen Kabel durch die halbe Schiffslänge um den Radar anschließen zu können. Wiederum müssen wir alle möglichen Verrenkungen vollbringen. Gut so, das erspart das Fitness-Studio.
- Unser Mast wird von Spezialisten mit Stufen bis zum Top versehen. Es erleichtert enorm das Hochklettern, wenn dort, auf 14 Meter Höhe, Arbeit verrichtet werden muß. In diesen Lüften können wir nun neu auf ein zweites Vorsegel (Kutterstag mit Rollfock) runterblicken. Die nicht Schwindelfreien blicken besser von unten nach oben! Die “Mast-Segelgeschichte“ erforderte ganze 16 Wochen! Immer wieder das Vertrösten auf „mañana“! Ein Grund für uns, sich weiterhin an das gemächliche Arbeitstempo der Südländer zu gewöhnen.
- Bernhard installiert das Kurzwellenfunkgerät mit Hartnäckigkeit und Erfolg. Ein Amateurfunker empfiehlt ihm allerdings, eine Peitschenantenne am Heck anzubringen, die zu besserem Aussenden und Empfangen der Signale führt als die schon zuvor montierte isolierte Achterstagantenne. Folglich muss wieder eine neue Halterung am Geräteträger angeschweißt werden. Dies nur ein Beispiel, wie wir vieles aus mangelndem Wissen zweimal machen.
Jetzt aber genug der Installationen! Längst sind wir am Ziel vorbeigerannt mit dem Ratschlag eines Engländers zu Beginn unserer Reise: „Keep it as simple as possible!“ Anfängernervosität??? Jetzt müssen wir lernen, all die Geräte zu bedienen.
Aber ist da nicht noch was?
- Ach ja, ein neuer 12-Volt Batteriepark für die „Verbraucher“ verkabeln wir neu. Daumendicke Stränge mit Isolierung. Entsprechend groß fallen die Kabelschuhe aus! Guy, unser alterfahrener Seglerfreund, zeigt uns, wie diese mit Kupferröhren, Säge, Feile, Hammer und Bunsenbrenner selber hergestellt werden können. Und danach – die Parallelschaltung, die damit verbundene Anspannung vor einem ungewollten “Feuerwerk“ durch Verpolung. Wir reden einander Mut zu. Das nützt!
- Im Gegenzug hilft ihm Annemarie in Las Palmas ein Appartement zu finden, weil er nur französisch spricht. Guy holt daraufhin seine 95 jährige Ehefrau von Nizza hierher. Wir lernen diese bemerkenswert vife und fröhliche Frau anläßlich einer Apperoeinladung näher kennen. Sie ist sprachgewandter als ihr Mann und singt leidenschaftlich gerne. Die Überraschung gelingt ihr perfekt mit dem Lied „Es Puure Büebli mani nöd“. Auf schweizerdeutsch wohlverstanden! Wie kommt das bloß, daß sie in unserer Sprache singen kann? Des Rätsels Lösung: Sie lebte als junge Frau einmal in Herisau.
- Der Wassermacher – unser Sorgenkind. Dauernd ist Luft im System, was ihn jeweils völlig lahmlegt. Inzwischen läuft die Maschine zu unserer Zufriedenheit und produziert vorerst mal für Skipper Bernhard Trinkwasser. Annemarie ist da noch etwas zurückhaltend und kocht dieses Wasser vorläufig noch ab.
- Das unbequeme Liegen auf den durchgelegenen 7-jährigen Schaumstoffmatratzen mußte ein Ende haben. Annemarie sucht einen Matratzenlieferanten auf. Der Hersteller kommt persönlich aufs Schiff, erhält von uns ein Schnittmuster mit den Abmessungen. Sein Versprechen, jemanden auf der Insel zu finden, der solch speziellen „Liegeflächen“ auf Mass herstellen würde, wurde bis heute nicht eingelöst. In solchen Fällen heisst es dann – selber herstellen, so gut wie möglich! 3-lagig und mit einem Wattevlies überzogen – nicht schlecht für das erste Mal. Darüber dienen die alten Bezüge. Es liegt sich besser!
Verloren
Wer jetzt meint, wir gingen in der Schiffsarbeit verloren, täuscht sich. Wir gönnten uns zwischendurch auch Ausflüge. Tatsächlich gingen wir auf einer Wanderung „verloren“ in einer der ungezählten wilden und spannenden Schluchten (Barrancos) im Norden von Gran Canaria. Wir baten drei uns entgegenkommende einheimische Wanderer um Hilfe. Fast etwas belustigt, weil sie um das Problem der schlechten Wegmarkierungen und Wanderkarten wußten (der Staat kümmert sich nicht darum), witzelten sie: „Die Wanderkarte muss halt schon in die richtige Richtung gehalten werden!“ Ganz spontan boten sie an, die von uns geplante Wanderung mit uns zu unternehmen. Sie hatten dasselbe Endziel. Nach unterhaltsamen 3 Stunden Fussmarsch wurden wir vom Ehepaar in ihrem zu Hause bewirtet, mit Gartenblumen beschenkt und ihr Freund führte uns mit seinem Auto zum Schiff zurück.
Eine berührende Gastfreundschaft! Dem nicht genug: Wir wurden eingeladen, an den an Wochenenden geführten Wanderungen ihrer „Grupo montañero Gran Canaria“ teilzunehmen. Diese einmalige Gelegenheit ließen wir uns sicher nicht entgehen und stießen auf eine fröhliche, freundliche und hilfsbereite Wanderschar. Und so kommt es, daß wir nun ein paar wunderschöne, teilweise fast unberührte Fleckchen dieser erstaunlich vielfältigen Insel kennen lernten.
Durch persönliche Gespräche mit diesen Leuten lernten wir auch eine ganze Menge über ihre Kultur, ihre Politik, ihr Handeln und Fühlen. Eine echte Bereicherung!
Mitte Mai erhielten wir Besuch von befreundeten Nachbarn aus Mönchaltorf. Schon lange freuten wir uns darauf wie Maikäfer. Das Wetter war allerdings alles andere als freundliches Segelwetter. So änderten wir dank ihrer Flexibilität das Programm und konnten so gemeinsam ein paar interessante Ausflüge und Wanderungen zu Fuß und mit den Ö.V., die im Vergleich zur Schweiz überaus günstig und auch komfortabel sind, genießen.
Abschied
Kurz nachdem wir sie am Ende ihres Urlaubs verabschiedeten, erhielten wir Bescheid von Bernhards Mutter aus dem Pflegeheim, daß es ihr gesundheitlich und kräftemäßig zusehends schlechter ginge. Sie wünschte uns zu sehen. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir sie. Zwei Tage nach unserem Besuch verstarb sie leider. Auch für sie kam das Ende überraschend schnell. Sie hätte gerne noch etwas länger gelebt, genoß sie doch trotz vielen Gebrechen ihre letzten Jahre sehr.
Nach Beerdigung und Wohnungsauflösung blieb uns noch bis Ende Juni Zeit für die Teilnahme an einem Familienfest bei Annemaries Verwandten in Davos. Dort erlebten wir unseren ersten Schnee des Jahres! Es folgten Arzt- und Zahnarzttermine. Leider konnten wir etliche Freunde nicht treffen, da wir am 30.6.10 wieder nach Gran Canaria zurückflogen. Kaum „zu Hause“ angekommen, mußten wir von unserem lieb gewonnenen Stegnachbar Michel Abschied nehmen. Es zog ihn weiter auf seiner Reise. Und jedes Mal dieser Stich ins Herz in solchen Momenten. Ob das wohl mal ändert? Doch die guten Erinnerungen lassen sich nie mehr auslöschen, die werden mitgenommen und das ist tröstlich. Aber auch wir haben eine Lücke am Steg von Las Palmas de Gran Canaria hinterlassen mit unserer
Weiterreise
Am 8. Juli werfen wir die Leinen los und ab geht’s, nach Tenerife. Nach 11-stündigem Kampf gegen Wellen und Seekrankheit (kein Wunder nach so langer Liegezeit im Hafen) erreichen wir unversehrt eine Bucht im Nordosten von Tenerife. Gerade noch vor dem Eindunkeln. Doch MARIPOSA und wir haben keine große Freude ob der bissigen Fallböen, die von den umgebenden Bergen runter krachen. Tapfer überstehen wir alle die nächtliche Rüttelei – der Anker hält problemlos (er wurde auch sorgfältig und gut in den Grund eingegraben) – und am Morgen segeln wir nur unter Fock mit guten 5 – 7 Knoten Sta. Cruz entgegen. Knapp 3 Wochen lassen wir uns Zeit für Entdeckungsreisen und spannende Wanderungen (mit schon besserem Kartenmaterial). Wir pirschen durch sonnendurchflutete, nach Harz duftende Pinien und Loorbeerwälder. Im Teide-Nationalpark, wo wir unbedingt hinwollten, erdrückt uns fast die Hitze. Dank unserer guten physischen Kondition reicht es doch noch für eine 4-stündige Wanderung mit prachtvollen Ausblicken auf denTeide, mit ca. 3500m, höchster Berg von ganz Spanien, und die einmalige Vulkan- und bizarre Felsenlandschaft. Wer den Brice Canon der USA kennt, glaubt sich zeitweise darin zu befinden. Gipfelbesteigungen verschieben wir lieber auf kühlere Zeiten.
Und nun dümpeln wir vor Anker im Südwesten der Insel. Eine Bucht mit fantastisch türkisfarbenem Wasser, umgeben von Felshöhlenwohnungen der Guanchen (Urvolk der Kanaren). Wir teilen das „Paradies“ mit Taucher-, Glassbottom- und Anglerbooten. Ein paar nackte Sonnenanbeter räkeln sich auf den Felsen. Wie schmeckt das Nachtessen im Cockpit doch um etliches besser bei einem rotgoldenen Sonnenuntergang! Nach zwei Uebermachtungen reisen wir weiter nach Los Gigantes. Diesen Hafen benutzen wir als „Sprungbrett“ für die 15-stündige Überfahrt nach La Palma. Es soll die grünste und schönste Insel dieses Archipels sein. Wir sind gespannt.
Anspannung im Paradies
Eigentlich wollen wir erst nach Mittag bei Flut auslaufen, weil die Ausfahrt versandet ist und auch, damit wir schon ein Stück in Richtung Insel La Palma fahren können. Aber die Marina drängt uns weiterzureisen, weil wir den letzen freien Platz besetzen, auf den eine französische Jacht wartet. Also planen wir, die Nacht am äußersten Kap südwestlich von Tenerife in einer Bucht zu verbringen. Kurz vor dem erwähnten Kap sehen wir, daß erwartungsgemäß der Wind zunimmt. Unzählige Schaumkronen auf den Wellen kommen uns entgegen. Der Wind verstärkt sich .Ohne Segel und nur unter Motor haben wir eine Krängung von 30 Grad! Es ist aussichtslos, die Bucht am Kap zu erreichen, geschweige denn darin zu ankern. So drehen wir ab und suchen entlang der gigantischen, steil abfallenden Felsküste (daher auch der Name „Los Gigantes“) nach einer Übernachtungsmöglichkeit vor Anker. Erst nach über einer
Stunde finden wir einen Strand mit regem Betrieb von Tagesausflüglern. Nachts wird es aber sehr ruhig und erneut genießen wir das Schauspiel der Natur, wie die gehende Sonne den Himmel hinter den Schwarzen Gesteinsmassen blutrot färbt. Nachts dann Ankeralarm auf unserem neuen GPS! Wir stellen fest, dass der SchwojKreis etwas eng eingegeben ist. Angespannt dösen wir vor uns hin, weil Schwell und Wind vom offenen Meer herkommt. Das macht Seeleute immer unruhig, weil der Platz verlassen werden muß, wenn Wind und Wellen zu stark werden. Der Anker aber, der hält auch diesmal und die Wellen werden wieder kleiner! (Es ist übrigens auf den Kanaren überall so. Es gibt keine, gegen alle Winde geschützte Bucht. Häfen gibt es hier nur wenige und manchmal bläst der Wind so stark hinein, daß man lieber die Einfahrt meidet. Die Strecken zwischen den Häfen werden deshalb oft sehr lang). Morgens um 4 Uhr schellt der Wecker und wir versuchen nach einem kleinen Frühstück, nochmals am Kap vorbei zu kommen. Beim Einschalten der Positionslichter merkt Annemarie, daß mit der Tricolor auf dem Masttopp etwas nicht stimmt. Anstatt grün vorne rechts anzuzeigen, weist die Laterne dieses Licht nach hinten. Entsprechend zeigt weiß nach links und rot nach rechts. Beim letzen Versuch, die Lampe mit einer LED-Birne zu ersetzen wurde eindeutig die Haube falsch aufgesetzt. Es wird einem eben halb schwindlig so hoch oben am Mast! Jetzt hat niemand von uns beiden Lust hinaufzusteigen. So schalten wir das weiße Topplicht ein, was bei dieser Schiffslänge nicht ganz korrekt ist. Wir haben ja noch die unteren Positionslichter, die wir einschalten können wenn ein anderes Boot auftaucht. Wir kommen gut am Kap vorbei und können mit „Vollzeug“ auf Amwindkurs direkt die 12 Stunden entfernte Stadt Santa Cruz de La Palma ansteuern. Es wird eine gemütliche Fahrt, die kleine Nickerchen zuläßt und auch die Angel kommt wieder einmal zum Einsatz. Die Entsalzungsanlage können wir nicht laufen lassen, da unser Sorgenkind wieder Luft ansaugt. Wir müssen unbedingt beim nächsten Mal, wenn das Schiff aus dem Wasser gehoben wird, ein neues Seeventil weiter hinten montieren lassen. Da wir wissen, daß bei allen Kanaren-Inseln in Ufernähe tagsüber eine Luftdüse entsteht und wir eingehend von vielen Einheimischen zuvor gewarnt wurden, wir sollen in Küstennähe nur mit dem kleinsten “Lappen“ fahren, befolgten wir dies. Es wurde dann aber nicht so dramatisch und so kamen wir einmal mehr eher etwas langsam voran. Am Receptionssteg in der Marina La Palma warnt uns eine Schweizerin, die schon länger in diesem Hafen weilt, daß hier starker Wind weht und das Anlegemanöver nicht einfach ist. Und schon zieht sich der Magen zusammen, wie bei allen Hafenmanövern mit Wind. Damit es sich im Cockpit gemütlicher leben läßt, haben alle mit dem Bug gegen den Wind “parkiert“. Das erschwert das Manöver, weil sobald das Schiff steht, die Bugleine blitzschnell festgemacht werden muß. Wir haben das mit dem Marinero besprochen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund hat er dann am Steg das Seil übernommen, aber nicht befestigt, worauf das Boot abdriftete. Aber irgendwie kommt es dann doch noch in die richtige Position am Fingerdock und wir können später mit
einem gut vertäuten Schiff unseren wohlverdienten sorglosen Schlaf genießen.
Anderntags schlendern wir durch die romantischen Gassen der farbenfrohen Stadt mit ihren lieblichen Details. Sie zählt zu den attraktivsten innerhalb der kanarischen Inseln. Auffallend sind die stattlichen Bürgerhäuser mit den hübschen, blumengeschmückten Balkonen.
Auf der grünsten aller Inseln dieses Archipels lassen wir es uns nicht nehmen, die würzig duftenden, blumigen Barancos zu durchqueren. Urwaldähnlich sind die dunklen üppigen, mit viel Flechten verhangenen Regenwälder. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die der Passatwind mit sich bringt, gedeihen sie prächtig. Wir lassen uns Zeit für all das Erstaunliche. Ein Privileg der Langzeitsegler, die Gemütlichkeit wieder entdecken können.
Herzlich grüßen euch Annemarie und Bernhard
Seglerische Fachausdrücke:
Marina = Hafen für Yachten
Marinero = Marina-Angestellter
Knoten = 1 Seemeile pro Std . 1 Seemeile = 1.82 km
Stag = Drahtseil, um den Mast vor dem Umfallen zu bewahren
Kutterstag = 2.Stag zwischen Vorstag und Mast
Achterstagantenne = Drahtseil vom Masttop ans Heck, das oben und unten mit einem Isolator versehen ist und so als Antenne gebraucht werden kann.
Rollfock = Kleines Segel, das am Stag aufgerollt wird um es zu verkleinern oder ganz wegzuräumen
Schwojkreis: Kreis um den Anker, den das Schiff bei drehendem Wind macht
Vor der Überfahrt in die Karibik
Zuerst einige Details:
Wieder in Las Palmas de Gran Canaria angelangt, läuft der Count Down bis zum Start am 21.11.2010 über den Atlantik – rasant! Danach sind wir auch weg vom Internet. Dennoch ist es möglich, über Funk zu mailen. Wer diese Adresse möchte, muss uns das bis spätestens 19. November 2010 mitteilen. Wegen der Spam und Virensicherheit müssen wir euch zuerst ein solches Mail zusenden, damit es später funktioniert.
Wer eine Vorankündigung der neusten Reiseberichte nicht mehr wünscht, sollte uns das mitteilen, damit wir die Adresse streichen können. Andererseits soll jemand, der eine Vorankündigung noch nicht erhält, dies aber wünscht, das ebenfalls erwähnen.
Falls uns jemand vor dem Oktober 2010 über unsere Homepage / “Kontakt“, erreichen wollte, sollte das nochmals versuchen. Wir haben etwas spät bemerkt, dass dieser Link noch nicht funktioniert hat.
Und für alle die es noch nicht wissen: Über http://www.pangolin.co.nz/yotreps/tracker.php?ident=HBY4347 kann man unsere ungefähre Position, die wir jeweils abends eingeben, feststellen. Allerdings werden wir das während der Überfahrt nicht nachführen, weil das die ARC für uns automatisch besorgt. Siehe: www.worldcruising.com/arc/viewer/aspx
Die Überfahrt
Wir werden für die 2700 Seemeilen lange Strecke etwa 22 Tage brauchen. Weil wir zu zweit sind, wäre es zu unbequem, die für die MARIPOSA höchst mögliche Geschwindigkeit (Rumpfgeschwindigkeit max. 8 kn = 14 Tage für 2700 sm) dauernd zu fahren. Da die Winde jederzeit stärker werden können, müsste der schlafende Partner öfter aufstehen um beim Reduzieren der Segelfläche zu helfen. Denn wenn für die 8 kn, die mit unserer Fahrtenjacht nicht überwunden werden können, zuviel Segel gesetzt sind, wird es gefährlich.
Rückblick
Die Marina von San Sebastian, La Gomera vom Hotel Parador aus
Chamorga Nord-Tenerife
Canaria-Canariensis endemisch und selten
Wir haben in La Palma Tenerife und Gomera eine tolle Zeit verbracht, hatten wir wiederum eindrückliche Wanderungen in tiefe, dichtbewachsene Regenwälder und auf hohe, aussichtsreiche Berge unternommen. Dazu kommen Begegnungen mit lieben Menschen, zum Teil auch Wiedersehen mit Freunden. Die einzige Kanareninsel, die wir nicht besucht haben war Hierro, weil wir eine grosse Strecke wieder gegen den Wind hätten aufkreuzen müssen. Unsere Favoriteninsel ist das grüne La Palma, speziell wegen den ruhigen und freundlichen Menschen, die wir dort kennenlernten. Generell sind die Kanaren das ganze Jahr geeignet für Ferien. Wir aber machten die Erfahrung, dass sich das Gebiet für Segelboot-Gäste, die nur ein bis zwei Wochen Zeit haben, eher ungeeignet ist. Es gibt nur unsichere Buchten mit viel Wellen, nur wenige Häfen und oft starken Wind, verbunden mit hohen Wellen bis zu 4 Metern. Kurz: wir verbrachten eine reichhaltige, unvergessliche Zeit in den Kanaren!
Nun haben wir alle Installationen bewerkstelligt und sind in Zukunft nur noch mit Reparaturen und Unterhalt beschäftigt. Die MARIPOSA hat alle Sicherheitsprüfungen für das ARC bestanden. Das ist beruhigend für uns. Jetzt sind wir ziemlich beschäftigt mit dem Besuch von Seminaren, dem Einkauf und Festzurren aller Gegenstände. Bueno. Hasta el Caribe!